Junghans,
ehemals größte Uhrenfabrik der
Welt, entwickelte einige geniale mechanische Stoppuhren.
Schon in den dreißiger Jahren des vorigen Jahrhunderts entstand das
bewährte Kaliber 29, Mitte der Fünfziger dann die bis heute einmalige
Dreikreis "Meister" Stoppuhr Kaliber 28 bzw. 628. Erstmals war die
1/10 Sekunde mühelos und präzise abzulesen, bei bis zu einer Stunde Messzeit!
Das Kaliber 28/11 war Junghans´ meisterhafte Antwort auf Heuers Mikrograph und
Microsplit, denn auch sie kann bis auf die 1/100 Sekunde genau messen, sogar bis zu 12
Minuten lang! Das war Rekord!

Hier ein früher
Kronenstopper Werk Kal. 29a in einem schlichten, brünierten Eisengehäuse

Von diesen Uhren gibt es auf Grund der
hohen produzierten Stückzahlen noch einige.
Jedoch sind nicht alle in einem so guten Zustand wie diese, meine Nr. 0128

Hier eine weitere frühe
Kal. 29 im Nickel-Gehäuse

Junghans Kal. 29 ohne Signum. Rechts
Sicht unter das Zifferblatt (Werkvorderseite)

die Ansicht der Werk-Rückseite meiner
Uhr Nr. 0078

und die Krönung der
Kaliber-Familie, ist das Kal. 29/II, eine Rattrapante!

Selten findet man noch wirklich gut
erhaltene Stücke der Schleppzeiger - Variante dieses Kalibers.
Hier meine Sammlungs Nummer 0431. Sie war blockfest verharzt, jedoch sonst noch
fast unberührt.
Dieses Werk ist nicht so einfach zu zerlegen. Die Zeiger sitzen enorm fest und
man sollte zunächst die rückseitige Befestigung der Zeiger-Achse (Stahlscheibe mit
Loch) lösen, um das Zifferblatt mit den Zeigern abnehmen zu können. Diese wehrt sich
jedoch ebenfalls heftig gegen eine Demontage.
Vorsicht ist geboten, um einen Bruch der Zeigerwelle zu vermeiden.
Nach der Reinigung läuft die 1/100Min. Uhr nun jedoch wieder wie am
ersten Tag.

Noch eine mit Kal.
29a/II in fast neuwertigem Zustand

Fragen Sie mich nicht nach den
Unterschieden zwischen Kal. 29/II und 29a/II.
Die sind wohl minimal. Meine Nr. 0470

Auch das Kal. 29/II ga
es in einer Ausführung mit 1/10 Sek. Werk (0-30Sek)

Meine Uhr Nr.
0170 war in einem erbärmlichen Zustand. Das Zifferblatt besteht
aus
bedrucktem Karton, deshalb war es nicht mehr gut aufzuarbeiten. Hier das Werk:
Werkrückseite
Zifferblattseite
Im Steckbrief
sehen Sie auch, wie die Uhr vor der Revision aussah.

Junghans bediente sich
auch bei anderen Werke-Herstellern. Diese Rattrapante besitzt ein Valjoux
Kaliber 330. Trotzdem stempelte Junghans noch ein J.05 darauf!

Meine Uhr Nr. 0080
Ansicht von Stempeln
und Werkvorderseite

Die
Dreikreis - Stoppuhren
Die ersten Dreikreis Junghans hatten
noch runde Kronen und ein etwas kleineres, abgerundetes Gehäuse.
Es gab Varianten mit zusätzlichem Drücker für Additions-Messungen. Nur Uhren
mit 15 Steinen und vergoldetem Werk zierte der Aufdruck "Meister"
auf
dem Zifferblatt.

Frühe Junghans "Meister"
Dreikreis 36.000 Halbschwingungen (1/10Sek.) 50er Jahre.
Meine Uhr Nr. 0122

Eine 1/100 Sek. Junghans ist
heutzutage sehr schwer zu finden, es wurden offenbar nicht allzu viele davon
produziert. Mit dem vergoldeten Werk und der markanten Feinreglage
(Schwanenhals) ist sie ein Höhepunkt in meiner Sammlung. Der untere Zeiger
macht eine Umdrehung pro Sekunde!

Junghans Dreikreis "Meister"
mit 360.000 Halbschwingungen pro Stunde von ca. 1970
Meine Uhr Nr. 0211

Diese drei
"hübschen" Dreikreis zeigen, dass die Zifferblätter immer mal wieder
leicht unterschiedlich gestaltet wurden. Einmal mit Jungans-Stern, dann wieder
ohne usw.

Meine Uhren Nr. 0091, Nr. 0177 und Nr. 0092

Hier eine
Additions-Stoppuhr, zu erkennen an dem zusätzlichen Drücker oben links.

Meine Uhr Nr. 0145
Es fehlt mir noch eine solche mit 15 Steine "Meister" Werk. Aber die gab es wohl nie.

Eine weitere Variante der erfolgreichen Dreikreis-Serie:
Diese mit einem Design-Preis ausgezeichnete Drei-Kreis-Stoppuhr mit
Noryl-Gehäuse wurde von Junghans-Gestalter Max Scheller entworfen und entstand
in Zusammenarbeit mit Cef-Designer Udo Schultheiss.
Es gab sie in verschiedenen Farben, in blau und z.B auch in
rot.
Hier meine Sammlungs Nr. 0604

Junghans Stoppuhr im Kunststoff-Gehäuse. Werk Kal. 628
Weitere Dreikreis
Stoppuhren finden Sie auf meiner Hanhart-Seite.

Laboruhren
hat Junghans
ebenfalls sehr erfolgreich produziert.
In Ebay und auf Flohmärkten findet man meist die große, mit 21cm Durchmesser,
die es in diversen Varianten gibt. Diese Uhren sind jedoch nicht mein
Sammelgebiet.
Meine 0476 hier, hat ein tiefbraunes Zifferblatt und einen gelben Sekundenzeiger
sowie einen weißen, zentralen Minutenzähler. Messbereich bis 1 Stunde. Ist mir
"zugelaufen".
Es gibt auch welche mit hellem Zifferblatt, kleinem Zähler unterhalb des
großen Zeigers, der meist bis 60 Min. oder aber nur bis 10 Min. zählt.

Meine Junghans Laboruhr mit 21cm
Durchmesser Sammlungs-Nr. 0476
Hier noch ein Größenvergleich.
Auch eine kleinere Tich-Stoppuhr mit 11,5cm Durchmesser gab es.

Überrascht war ich,
als ich irgendwann auf eine Junghans Dreikreis Laboruhr stieß.
Zunächst dachte ich an ein Eizelstück. Dann stellte ich fest, dass diese Uhr
offiziell verkauft wurde und es sogar Varianten mit 1/100 Sek. und auch eine mit
zweiten Drücker für Additions-Messungen gab. Diese Dreikreis Tischuhren sind
jedoch wirklich selten.

Die Uhr wird per Hand aufgezogen. Über
einen 220Volt Anschluss (Impuls) auf der Rückseite lässt sich die Uhr starten, stoppen
und auf Null stellen.
Meine Uhr Nr. 0136
Hier die Gehäuse-Rückseite
und ein weiterer Größenvergleich
mit einer Handstoppuhr

Für präzise Kurzzeitmessungen gab es, wie oben bei den
Handstoppuhren, eine Variante zur Messung der 1/100stel Sekunde! Ein netter
Uhrensammler stellte mir die Bilder dieser Uhr zur Verfügung:

Wie
man sieht, besitzt diese Uhr sogar ein (evtl. nachträglich aufgetragenes)
Leucht-Zifferblatt, um ein Ablesen in Dunkelheit zu ermöglichen. Werk Kaliber
267 hier die Werkseite

Auch das gab es: Eine Kombination aus Wecker und Stoppuhr!

Es wurden wohl nicht so viele produziert, von dem Modell Ref. 8/186 für ganze
6,- Reichsmark.
Weitere Ansichten: Rückseite,
Zifferblatt

ENDE