Historie und Technik
Hier möchte ich etwas über
Technik und Geschichte und Entwicklung der mechanischen Stoppuhren berichten.
Vorab jedoch ein
wichtiger Hinweis und eine Bitte:
Die Inhalte dieser Seite habe ich größtenteils aus dem Internet
zusammengesucht.
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Sammler gedacht sind!
Die Geschichte der Chronographen und Stoppuhren
Wer erfand eigentlich den Chronographen oder die Stoppuhr? Dazu muss man diese Begriffe erst einmal klar definieren. Heutzutage versteht man unter einem Chronographen im Allgemeinen eine Armbanduhr, die zusätzlich über eine eingebaute Stoppuhr verfügt. Vor ca. 1920 gab es jedoch noch kaum Armbanduhren. Es gab aber Taschenuhren mit dieser Zusatzfunktion. Eigentlich ist der Begriff auch etwas irreführend, denn Chronograph bedeutet wörtlich abgeleitet »Zeitschreiber«. Die meisten Uhren schreiben jedoch nicht, sondern zeigen an. Deshalb trifft für sie eher die Bezeichnung Chronoscope zu. Es gibt Firmen, die ihre Uhren auch exakt so bezeichnen.
Im Gegensatz zu Armbanduhren haben Taschenuhren eine schon sehr lange Geschichte.
Bekanntlich gibt es sie bereits seit dem 16. Jahrhundert, vielleicht sogar noch früher. Sehr bald baute man Zusatzfunktionen wie z.B. Schlagwerke oder Datumsanzeigen in diese Uhren ein. Ab 1601 musste ein Uhrmacher zur Erlangung der Meisterwürde in Genf beispielsweise eine Taschenuhr mit Wecker anfertigen! Im Laufe der Jahre kamen auch
Uhren mit anhaltbaren Sekundenzeigern hinzu, um die Uhren synchronisieren zu können oder auch
um kurze Zeitabschnitte damit zu messen.
Diese Art der Zeitmessung war natürlich etwas umständlich, denn vor Beginn jeder Messung musste gewartet werden, bis der Sekundenzeiger wieder auf 12 bzw. 0 stand usw. Es dauerte also immer eine Weile, bis die Uhr wieder startklar für eine neue Messung war. Abhilfe war also dringend nötig. Erste Vorläufer von Stoppuhren gab es wohl schon im 18. Jahrhundert. 1776 beschrieb Jean
Moise Pouzait aus Genf eine Taschenuhr mit unabhängig, durch eine separate
Feder angetriebenem Sekundenzeiger. Allerdings konnte man diesen wohl anhalten,
jedoch nicht auf Null zurückstellen.
Meilensteine der Entwicklung hier in dieser Tabelle:
1816

Nach
allerneuesten Erkenntnissen ist wohl Louis Moinet
der Erfinder der ersten klassischen Stoppuhr .
1816 fertigte er einen Chronographen mit Nullstell-Vorrichtung und der
für die damalige Zeit unglaublich hohen Schwingungszahl von 216.000
Halbschwingungen per Stunde.
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1816

Moinet´s Chronograph
zeigte bis auf die 1/60 Sek. genau an und hatte mehr als 30 Stunden
Gangreserve.
Weitere Informationen und eine tolle Video-Animation siehe
hier |
1821

Nicolas Rieussec |
1821
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Nicolas Rieussec war es,
der im Jahr 1821 als Erster einen Tinten-Chronographen konstruierte, eine Uhr also, mit der eine Zeitmessung festgehalten, mit Tinte »aufgeschrieben« werden konnte.
Es war eine Tischuhr, wie der
Nachbau unten zeigt.
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Bei
einem Pferderennen auf dem Champ de Mars am 1. September 1821 in Paris
verwendete Nicolas Mathieu Rieussec (1781-1866), seines Zeichens
königlicher Uhrmacher, erstmals ein neuartiges Instrument zur
Zeitmessung. Nach der Anerkennung durch die Académie Royale des Sciences
im Jahr 1822 wurde sein Zeitmesser mit der Bezeichnung „compteur de
chemin parcouru“ (Uhr zur Erfassung der verstrichenen Zeit) oder auch
„chronographe à secondes“ (Sekunden-Chronograph) für fünf Jahre
patentiert. Das Funktionsprinzip basierte auf einer unbewegten, mit Tinte
gefüllten Feder, die auf einem rotierenden Ziffernblatt angeordnet war.
So konnte Rieussecs innovatives Instrument Zeitintervalle erfassen, indem
auf Knopfdruck ein Tintentropfen auf die sich drehende Emaillescheibe
tröpfelte. |
Replika des ersten Chronographen von Rieussec
von 1822 |
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Schon bald placierte Rieussec das Tintenreservoir seines »Zeitschreibers« direkt auf dem Zeiger. Ein kleines »Pfännchen« und ein zweiter Zeiger, der bei Betätigung mit seiner Spitze durch das Pfännchen ein Tröpfchen Tinte auf das Zifferblatt kleckste. |

Hier Rieussec´s Weiterentwicklung 1825 |
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Sehr schnell stellten auch andere Manufakturen solche Tinten-Chronographen her. Von Breguet stammt beispielsweise die links abgebildete Uhr No. 218. Sie wurde im Jahr 1837 an einen New Yorker Händler verkauft. Angeblich wurde die Konstruktion durch Frédérick Louis Fatton, ein Partner Breguets, im Jahr 1823 verbessert. |

Breguets No. 218 Tintenschreiber-Stoppuhr
Solche Uhren werden heute oft über 6000,- € gehandelt! |
Im Britischen Museum gibt es diese Uhr
hier zu sehen.
Auch hier die Original-Beschreibung:
Object types inking-chronograph watch Escapement
club-tooth lever (all objects)
Production person
Made by Breguet & Fils (biographical details | all objects)
Production place
Made in France (scope note | all objects)
(Europe,France)
Date 1816 1821-1838 (case)
Das Datum scheint mir etwas zu früh angenommen,
1838 könnte auch nur dann stimmen, wenn die Uhr noch keine sofortige Nullstellung über Herzhebel bzw. Schneckenhebel hat. |
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eine weitere Breguet um 1840 |

Noch eine Stoppuhr aus dem Hause Breguet |
Originaltext:
“Inking Chronograph” Breguet Neveu & Compagnie, No. 675, sold to Mr. Grissot de Passy, on July 17, 1852, for 300 Francs. Fine and rare, “Compteur de pointage nouveau modele”, gilt-brass inking chronograph, of new design, with 10 minute register.
Estimate: 4,000 EUR - 5,000 EUR |
Bild
oben rechts:
Diese Uhr ähnelt vom Ansehen her schon sehr stark meiner No.0370 von A.H. Rodanet (siehe weiter unten). Auffällig, dass bei Breguet häufig eine Schraube auf dem Zifferblatt zu
sehen ist. |
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Auch von Patek Philippe gab es Inkwriter Uhren, wie das Bild
links belegt. Sie stand in einer Auktion des bekannten
Auktionshauses Dr. H. Crott - Inhaber Stefan Muser
SIGNED PATEK PHILIPPE & CO., GENEVE, NO. 58489, CIRCA 1880 verkauft für 4750 $
Original-Beschreibung:
With gilt-finished keyless cylinder movement, white enamel dial calibrated for 60 seconds with Arabic numerals, large central hand with ink bowl and discharging pointer, subsidiary dial for 60 minutes register, silver polished case, the ink discharged by depressing the right button in the band, chronograph activated/stopped by depressing the left button in the band, case numbered, dial signed , 57mm diam. |

Meine Uhr Nr. 0370 Rhodanet siehe
auch hier |
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